Ein Blick hinter die Kulissen der professionellen Bildbearbeitung:
In einer Zeit, in der KI-Tools auf Knopfdruck perfekte Haut zaubern und in sozialen Medien oft versprochen wird, dass Bildbearbeitung in nur einer Minute erledigt sei, fragen sich viele: Wie lange dauert es wirklich, ein Foto professionell zu bearbeiten? Die Antwort ist nicht ganz so simpel – denn echte, qualitativ hochwertige Bildbearbeitung ist viel mehr als nur ein Filter oder ein automatischer Klick.
Als Fotografin in Aachen möchte ich euch heute einen realistischen Einblick geben, warum professionelle Retusche Zeit braucht und was genau hinter den Kulissen passiert. Wobei mir persönlich die Natürlichkeit und Perfektion in der Bildbearbeitung klar im Vordergrund steht:
1. Grundbearbeitung: Der erste Schritt zur Perfektion
Jedes Foto beginnt mit der Grundbearbeitung. Hierbei werden Belichtung, Kontraste, Farben und Weißabgleich angepasst. Dieser Prozess ist essenziell, um die Basis des Bildes zu schaffen – quasi die „Leinwand“, auf der die weiteren Retuschen aufbauen.
Zeitaufwand: 10-20 Minuten pro Bild, abhängig von der Lichtsituation und der Bildkomposition.
2. Business-Retusche: Die kleine Optimierung
Für Businessporträts steht meist ein natürlicher, aber professioneller Look im Fokus. Kleine Hautunreinheiten werden entfernt, die Augen leicht betont, und der Hintergrund wird eventuell optimiert. Ziel ist es, die Person von ihrer besten Seite zu zeigen, ohne die Authentizität zu verlieren.
Hier arbeiten Fotografen oft pixelgenau, um sicherzustellen, dass das Bild nicht „überbearbeitet“ aussieht.
Zeitaufwand: 30 Minuten pro Bild, je nach Detailgrad und Anforderungen.
3. Beauty-Retusche: Der hohe Anspruch an Perfektion
Für Beauty-Aufnahmen oder Editorial-Shootings ist die Retusche wesentlich zeitintensiver. Hautstrukturen werden aufwendig bearbeitet, um ein makelloses, aber dennoch realistisches Ergebnis zu erzielen. Dazu gehört auch die gezielte Arbeit mit Dodge & Burn-Techniken, um Licht und Schatten optimal in Szene zu setzen.
Hinzukommen Details wie das Optimieren von Haaren, Lippen, Augen und sogar das Entfernen von unerwünschten Reflexionen.
Zeitaufwand: 1 Stunde pro Foto, abhängig von der Komplexität und den Kundenwünschen.
4. Allover-Body-Retusche: Perfektion von Kopf bis Fuß
Hier kommt der umfassendste Prozess ins Spiel. Neben der Gesichtsbearbeitung werden Körperproportionen leicht angepasst, Hautverläufe geglättet und Details wie Kleidung, Hintergründe oder störende Elemente überarbeitet.
Diese Art der Retusche erfordert eine ruhige Hand, Geduld und ein geschultes Auge, um den natürlichen Look zu bewahren – schließlich geht es nicht um Verfremdung, sondern um eine ästhetische Optimierung.
Zeitaufwand: 1,5 Stunde je nach Bildkomplexität, Detailgrad und Verwendungseinsatz.
Warum 1-Minute-Bearbeitungen mit KI nicht ausreichen
Es stimmt, dass es heutzutage KI-Tools gibt, die in Sekunden Haut glätten oder Hintergrundelemente entfernen können. Doch solche Tools sind oft auf schnelle Ergebnisse ausgelegt und arbeiten standardisiert. Was auf den ersten Blick beeindruckend aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als wenig präzise. Die natürliche Hautstruktur geht verloren, Details wirken künstlich, und das Bild hat oft keinen individuellen Charakter mehr.
Professionelle Bildbearbeitung lebt von Handarbeit, Erfahrung und einem Gefühl für Ästhetik. Ein guter Fotograf sieht jedes Bild als Unikat – und das erfordert Zeit.
Fazit: Qualität braucht Zeit
Egal, ob es sich um Businessporträts, Beauty-Aufnahmen oder eine aufwendige Alloverbody-Retusche handelt – die Bearbeitung eines Fotos ist ein kreativer und technischer Prozess, der Erfahrung, Geduld und vorallem Feingefühl zum Detail erfordert. Eine falsche Bearbeitung kann ein schönes Originalfoto wortwörtlich auch zerstören!
Also: Lasst euch nicht von schnellen Versprechen auf YouTube täuschen. Wenn ihr ein professionelles Ergebnis möchtet, investiert in einen Fotografen, der die Zeit und Expertise mitbringt, euer Bild in ein echtes Kunstwerk zu verwandeln.
Eure Fotografin aus Aachen,
Anna